Zemla-Intifada-Tag
17. Juni, Dienstag

Hintergrund der Zemla-Intifada
Die Demonstration wurde von der Bewegung für die Befreiung der Sahara (Movimiento para la Liberación del Sahara) unter der Führung von Muhammad Bassiri organisiert. Die Bewegung war eine der ersten organisierten politischen Gruppen der Sahrauis, die sich gegen die spanische Kolonialherrschaft wandten. Die Proteste verliefen zunächst friedlich, wurden jedoch von den spanischen Kolonialbehörden gewaltsam niedergeschlagen. Dabei kamen zahlreiche Demonstranten ums Leben oder wurden verletzt. Muhammad Bassiri wurde verhaftet und gilt seither als verschwunden – sein Schicksal ist bis heute ungeklärt.
Bedeutung des Tages
Der Zemla-Intifada-Tag gilt als Wendepunkt in der Geschichte des sahrauischen Widerstands. Er markiert den Beginn des organisierten Kampfes für die Unabhängigkeit der Westsahara. Viele Sahrauis betrachten diesen Tag als den Ursprung ihrer nationalen Befreiungsbewegung, die später in der Gründung der Frente Polisario (1973) mündete.
Wie wird der Zemla-Intifada-Tag begangen?
Der Gedenktag wird vor allem in den sahrauischen Flüchtlingslagern in Algerien sowie in den von der Frente Polisario kontrollierten Gebieten der Westsahara begangen. Auch in der Diaspora, etwa in Spanien oder Mauretanien, finden Veranstaltungen statt. Typische Formen des Gedenkens sind:
- Gedenkveranstaltungen mit Reden von politischen Führern und Aktivisten
- Kulturelle Darbietungen wie Musik, Poesie und Theaterstücke
- Ausstellungen über die Geschichte der sahrauischen Unabhängigkeitsbewegung
- Bildungsprogramme für Jugendliche zur Vermittlung der historischen Bedeutung des Tages
- Schweigeminuten und Gebete für die Opfer der Repression
Politische Dimension
Der Zemla-Intifada-Tag hat auch eine starke politische Komponente. Er wird genutzt, um auf die ungelöste Frage der Unabhängigkeit der Westsahara aufmerksam zu machen und internationale Solidarität einzufordern. Die Frente Polisario und ihre Unterstützer nutzen den Tag, um ihre Forderung nach einem Referendum über die Selbstbestimmung der Sahrauis zu bekräftigen.